Freitag, 1. April 2011

Wie erkenne ich ob mein Iman stark ist?

Der Iman steigt und sinkt, dies wissen die meisten Muslime. Und oft sagt hört man jemanden sagen: "Mein Iman ist heute schwach", oder: "Mein Iman ist heute stark". Doch woher wissen wir dies?
Woher können wir wissen, ob unser Iman gerade stark oder schwach ist? Gehört nicht der Iman zum Verborgenen, das wir nicht sehen und nicht messen können?
Die Antwort liegt auf der Hand: Der Iman steigt durch fromme Taten und sinkt durch Sünden. Doch verwechseln viele ein gutes Gefühl im Herzen mit starkem Iman. Das Gegenteil hat seine Berechtigung: Wer sich schlecht fühlt, vielleicht gar depressiv ist, der hat eine Imanschwäche, denn wer einen starken Iman hat, der kann nicht depressiv sein.
Doch auch Trauer kann ein Zeichen von Iman sein: Der Prophet (salla Allah alaihi wa sallam) sagte: "Wenn ihr wüsstet, was ich weiß, lachtet ihr wenig und weintet ihr viel."
Doch darf diese Trauer keine Verzweiflung sein, es ist vielmehr die Trauer um das Schicksal vieler Menschen, die den Weg der Barmherzigkeit nicht erkennen.
Verzweiflung und Angst vor der Zukunft hingegen ist ein Zeichen schwachen Imans, denn wer versteht, dass alles in den Händen Allahs liegt, der kann ruhigen Herzen durchs Leben wandeln, denn es kann nur geschehen, was Er bestimmt. Der Prophet (sallah Allah alaih wa sallam) sagte: "Vertrautet ihr wirklich auf Allah, würdet ihr versorgt werden wie die Vögel, die am Morgen leeren Magens ausfliegen und am Abend mit vollem Magen zurückkehren."
Starker Iman ist weitaus schwerer zu erkennen, wenn wir daran denken, dass uns der Satan vorgaukelt, gut zu sein. Der Mensch ist schnell zufrieden, fühlt sich gut und hat zu lachen. Auch viele Anbetungshandlungen müssen nicht unbedingt ein Zeichen von starkem Iman sein: Die Qualität zählt, nicht die Quantität.
Manche Sahaba beteten nicht soviel, aber sie beteten innig. Wer also hundert Reka betet aber in diesen nicht Allahs gedachte, dessen Iman ist schwach und der Satan hat ihn überlistet. Ebenso verhält es sich mit dem Fastenden, der die Leute betrügt und beleidigt.
Und ein sicheres Zeichen für starken Iman ist das Streben nach Wissen in Begleitung von Bescheidenheit und innigen Gebeten, ebenso das Gebet in der Nacht und die Liebe zur Moschee und zu den Muslimen (nicht jedoch aus Geschwätzigkeit und Langeweile). Ein weiteres Zeichen ist die Liebe zum Koran.

Nun stellt sich die Frage: Was kommt zuerst? Die guten Taten oder der starke Iman? Dies ist die Frage nach der Henne und dem Ei: keines kann ohne das Andere existieren.

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